Rezension | „The Rogue Prince of Persia“: Der Prinz wird mit der Seele eines Roguelites neu erfunden

In der Praxis ist „The Rogue Prince of Persia“ gar nicht so weit von „The Lost Crown“, dem im letzten Jahr erschienenen Spiel, entfernt, da beide den Geist eines 2D-Metroidvania teilen.
Ubisoft hat jahrelang nach einer Möglichkeit gesucht, seine legendäre Saga am Leben zu erhalten, und mit The Rogue, Prince of Persia hat das Unternehmen einen unerwarteten Weg gefunden. Evil Empire, das französische Studio hinter der Erweiterung Dead Cells, präsentiert ein Spiel, das die DNA des Klassikers mit der Frische moderner Roguelites verbindet.
Das Erste, was einem ins Auge fällt, ist die Ästhetik: Es ist keine 3D-Welt mehr, sondern eine lebendige 2D-Leinwand voller Farben und handgemalter Landschaften, auf der sich alles mit überraschender Flüssigkeit bewegt.

Der Schurkenprinz von Persien Foto: Ubisoft
Der Prinz behält seine klassischen Bewegungen bei: Er rennt an Wänden entlang, weicht unmöglichen Fallen aus, springt von Plattform zu Plattform und kämpft mit einer Beweglichkeit, die jeden Kampf in eine Choreografie verwandelt.
Der große Unterschied liegt in der Struktur. Hier gibt es keinen linearen Pfad oder definitives Ende, sondern eher einen Kreislauf: Sterben, Rückkehr zur Oase und erneuter Versuch.
Jedes Spiel verändert sich dank zufällig generierter Szenarien und einem wachsenden Arsenal von über 100 Medaillons und Waffen, um neue Kombinationen auszuprobieren.
Verlieren ist nicht länger frustrierend, denn jede Niederlage bringt eine Lektion und einen kleinen Sieg in Form einer dauerhaften Verbesserung mit sich. Sogar die Geschichte, die sich um die Invasion der Hunnen in die Stadt Ktesiphon dreht, wird in Fragmenten enthüllt, während sich die Tode und Comebacks häufen, als wäre jeder Versuch ein weiteres Puzzleteil.
Die Musik verdient besondere Erwähnung. Produzent ASADI verbindet traditionelle persische Instrumente mit elektronischen Beats, die dem Spiel einen einzigartigen, modernen Puls verleihen, der zugleich in seiner kulturellen Identität verwurzelt ist. Diese Klangmischung begleitet die frenetische Action perfekt und verleiht jedem Lauf, jedem Sprung und jedem Schlag ein noch kraftvolleres Gefühl.

Es ist ein Roguelite-Plattformspiel. Foto: Ubisoft
In der Praxis unterscheidet sich The Rogue Prince of Persia nicht allzu sehr von The Lost Crown, dem im letzten Jahr erschienenen Spiel. Beide teilen den Geist eines 2D-Metroidvania und legen den Fokus auf rasante Kämpfe und Erkundungen. Doch der neue Titel geht das Risiko ein, noch einen Schritt weiterzugehen und bietet ein weniger narratives, sondern eher arcadeartiges Erlebnis. Der Fokus liegt nicht auf einem epischen Ausgang, sondern darauf, die Intensität jedes Durchgangs zu erleben und herauszufinden, wie weit man kommen kann.
Sowohl Kritiker als auch Spieler haben es begeistert aufgenommen: Das Gameplay macht süchtig, das visuelle Design glänzt und der hohe Wiederspielwert macht es zu einem Titel, den man nur schwer aus der Hand legen kann.
Manche Leute vermissen einen tieferen Fähigkeitsbaum oder eine solidere Erzählung, aber insgesamt ist das Gefühl klar: Ubisoft hat es geschafft, seiner Serie neues Leben einzuhauchen, ohne zu verraten, was den Prinzen großartig macht.

Der Prinz behält seine klassischen Moves. Foto: Ubisoft
Letztendlich ist The Rogue Prince of Persia nicht nur ein Experiment, sondern eine klare Absichtserklärung. Die Saga kann sich neu erfinden, ohne ihre Essenz zu verlieren, und dieses Spiel ist der Beweis dafür. Für alle, die Herausforderungen, akrobatischen Parkour und diese Mischung aus Nostalgie und Neuheit mögen, ist es ein Abenteuer, das es wert ist, immer wieder gespielt zu werden.
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