Venice Braces für die Hochzeit von Jeff Bezos und Lauren Sanchez

Die aufwendige Hochzeit von Amazon-Gründer Jeff Bezos und seiner Partnerin Lauren Sanchez ist für den 26. bis 28. Juni in Venedig geplant. Seit Monaten finden in der Stadt jedoch Proteste gegen die Veranstaltung statt, die sich in den letzten Tagen durch die Kampagne „Kein Platz für Bezos“ – die sich auf seine Investitionen in die Luft- und Raumfahrt bezieht – verschärften. Die Proteste richten sich gegen die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Hochzeit, die einen Großteil des historischen Lagunenzentrums einnehmen wird, das ohnehin schon durch den hohen Touristenstrom unter Druck steht.

Die dreitägige Feier verspricht beispiellosen Pomp inmitten historischer Gebäude, Luxusyachten und internationaler VIPs. Drei große Events stehen bereits fest: der exklusive Galaabend am 26. Juni am Lido von Venedig, der Austausch der Ehegelübde am darauffolgenden Tag im Teatro Verde auf der Insel San Giorgio Maggiore und das große Finale am 28. Juni in der Scuola Grande della Misericordia aus dem 16. Jahrhundert.

Auf der Gästeliste der Hochzeiten von Bezos und Sanchez stehen unter anderem Microsoft-Gründer Bill Gates, Fernsehmoderatorin Oprah Winfrey und Schauspieler wie Leonardo DiCaprio, Barbra Streisand, Eva Longoria, Orlando Bloom und Robert Pattinson.

Exklusive Privatpartys sind auch an geheimen Orten auf den kleineren Inseln der Lagune geplant, darunter Burano, Giudecca und Sacca Sessola. Dieses Ereignis wird Venedig mit Sicherheit prägen, auch was die Umweltauswirkungen und die möglichen Beeinträchtigungen der Verkehrsinfrastruktur angeht.

Die Gäste werden mit 80 Privatjets anreisen und an Bord von über 30 bereits reservierten Wassertaxis, Yachten und Gondeln reisen.

Offiziellen Quellen zufolge sind Flüge aus New York, Los Angeles, London, Paris und Dubai geplant. Ganz zu schweigen von den Luxusyachten, die nach Venedig kommen. Zwischen der Hafenstation, Punta della Dogana, San Basilio und Riva degli Schiavoni sind bereits Anlegestellen geplant.

Dazu gehört auch Bezos‘ eigenes Schiff, die 417 Fuß lange Superyacht Koru , die 500 Millionen Dollar kostete, sowie das 246 Fuß lange Begleitschiff Abeona , das mit einem Hubschrauberlandeplatz und eigenem Personal ausgestattet ist. Allerdings gibt es noch keine Bestätigung, dass es in die Lagune einlaufen wird.

Die einzige Yacht, die seit Dienstag bereits vor Anker liegt, ist die M'Brace des legendären Basketballspielers Michael Jordan, der mit seiner Frau angereist ist. Zwischen 30 und 50 Wassertaxis sind für alle drei Veranstaltungstage rund um die Uhr reserviert. Jedes Wassertaxi kostet das Brautpaar bis zu 400 Euro pro Stunde.

Die großen Feierlichkeiten spalten die öffentliche Meinung. Einigen zufolge könnten sich die enormen Ausgaben für die Organisation von Bezos' Hochzeit positiv auf die Region auswirken, da sie für Hotels, Transport, Catering und exklusive Locations verwendet werden. Die Washington Post, die Bezos gehört, erklärte , dass rund 80 Prozent der Produkte und Dienstleistungen von lokalen venezianischen Lieferanten stammen.

Doch zu welchem ​​Preis? Auf der anderen Seite steht ein Kollektiv von Aktivisten und Anwohnern, das vor Monaten die Kampagne „Kein Platz für Bezos“ ins Leben rief und die Spektakulärisierung der Stadt auf Kosten der Anwohner anprangert. Die Demonstranten planen verschiedene Straßen- und Wasserblockaden. Einer der Gründe für den Protest sind die möglichen Umweltauswirkungen der Massenmobilisierung so vieler Fahrzeuge auf die Lagunenstadt, die mit der Überfüllung durch Touristen zu kämpfen hat.

Die Stadt Venedig versicherte jedoch, dass die Hochzeit zwischen Bezos und Sanchez „keine Störungen für die Stadt, ihre Einwohner oder Touristen“ verursachen werde. Tatsächlich hat Venedig im Laufe der Jahre erfolgreich internationale Veranstaltungen bewältigt, die sogar noch einflussreicher waren als diese, wie etwa den G20-Wirtschaftsgipfel, den G7-Justizgipfel, bilaterale Staatstreffen sowie die Kunst-, Architektur- und Kinobiennalen. Die Organisatoren, so die Stadtverwaltung weiter, „haben nicht übermäßig viele Gondeln oder Wassertaxis gebucht, wie in der Zeitung zu lesen war, da es im Interesse der Stadt sei, den normalen Betrieb für alle und ohne Störungen sicherzustellen.“

Diese Geschichte erschien ursprünglich auf WIRED Italy und wurde aus dem Italienischen übersetzt.