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YouPorn, Redtube und Pornhub geschlossen: Wird Aylo wirklich alle seine Inhalte blockieren?

YouPorn, Redtube und Pornhub geschlossen: Wird Aylo wirklich alle seine Inhalte blockieren?

Die Muttergesellschaft der Erotikseiten Pornhub, YouPorn und Redtube hat angekündigt, dass alle drei Pornoseiten ab diesem Mittwoch gesperrt werden.

Droht das Aus für drei der größten französischen Erotikseiten? Die Aylo-Gruppe, Eigentümerin von YouPorn, Redtube und insbesondere Pornhub, hat angekündigt, dass alle diese Seiten ab Mittwoch, dem 4. Juni, in Frankreich gesperrt werden. Diese Entscheidung traf das Unternehmen selbst.

In einer Pressemitteilung hat Aylo seine Weigerung zum Ausdruck gebracht, die Altersverifizierungspflicht für seine Besucher gemäß dem Gesetz vom 21. Mai 2024 zur Sicherung und Regulierung des digitalen Raums einzuhalten. „Wir weigern uns, Ihre Privatsphäre durch Maßnahmen zu gefährden, die paradoxerweise Minderjährige nicht wirksam schützen“, heißt es in Aylos Dokument. Diese Erklärung folgt auf mehrere formelle Aufforderungen, den Zugriff auf ihre Inhalte von Erwachsenenseiten von der Übermittlung eines Fotos oder Ausweisdokuments ihrer Nutzer zum Nachweis ihrer Volljährigkeit abhängig zu machen.

Schließung von Pornhub in Frankreich: Ernsthafte Aussage oder Marketingtrick?

Aylo hat angekündigt, dass Pornhub, YouPorn und Redtube ab diesem Mittwoch, dem 4. Juni, stattdessen ihre üblichen Inhalte mit „Informationen zur Erläuterung [ihres] Kampfes gegen symbolische, unnötige und gefährliche Gesetzgebung“ anzeigen werden.

In der Praxis wird diese Regelung noch immer nur sehr selten umgesetzt. Nur wenige Erotik-Websites wie Tukif haben diese Überprüfung bereits durchgeführt, in der Regel nach einer formellen Aufforderung oder einem Rechtsbehelf, den Zugang zu diesen Seiten durch Internetdienstanbieter zu sperren.

Während einige Websites bisher einer Strafe entgehen konnten, zieht sich die Schlinge um die Websites der Aylo-Gruppe immer weiter zu. Pornhub, das monatlich fast 3 bis 4 Milliarden Besucher verzeichnet, ist dabei im Visier. Seit Mai 2024 kann Arcom die Sperrung von Websites anordnen, die gegen das Gesetz zum Schutz von Kindern im Internet verstoßen. Dieses Verfahren ist langwierig und könnte daher auch gegen die Aylo-Gruppe laufen, die die Sperrung ihrer Websites nutzen möchte, um ihren Nutzern eine Botschaft zu übermitteln.

Sollte Aylo die Sperrung von Pornhub, YouPorn und Redtube am Mittwoch, dem 4. Juni, tatsächlich durchsetzen, wird der Zugriff auf deren Inhalte für Erwachsene voraussichtlich weiterhin über virtuelle private Netzwerke wie VPN-Lösungen möglich sein. Diese Technik wird bereits in mehreren Ländern eingesetzt, in denen Pornhub bereits verboten ist, beispielsweise in mehreren Regionen der USA und Russlands.

Es ist jedoch möglich, dass die drohende Sperrung dem Unternehmen vor allem dazu dient, die öffentliche Meinung zu seinen Gunsten zu beeinflussen, indem Millionen von Nutzern der Zugriff auf ihre bevorzugte Erwachsenen-Website verwehrt wird. Diese Nutzer werden dann die Schuld der Regierung oder den europäischen Institutionen zuschieben.

Kann Pornhub wirklich ohne Frankreich auskommen?

Es wäre untertrieben, Pornhub als Schwergewicht zu bezeichnen. Im Jahr 2025 war es die achtmeistbesuchte Website der Welt, hinter Wikipedia und ChatGPT. Sein Datenverkehr übertrifft weltbekannte Lösungen wie das soziale Netzwerk X (ehemals Twitter) oder sogar die Website von Amazon.

Frankreich ist ebenfalls ein großer Nutzer der 2007 gestarteten Pornoseite. Laut einer Analyse von Statista ist Frankreich das viertmeistbesuchte Land auf Pornhub, knapp hinter Brasilien, Indonesien und den USA. Schätzungen zufolge wird allein Frankreich bis 2024 469 Millionen monatliche Besuche verzeichnen.

Man darf sich daher berechtigterweise fragen, ob die Aylo-Gruppe wirklich bereit wäre, eine so große Nutzerzahl aufzugeben. Die Website verfolgt ein eher traditionelles, aber effektives Geschäftsmodell mit Werbung auf der Website und in Videos. Es wird auch ein Premium-Abonnement angeboten, und niemand weiß, was mit den französischen Abonnenten passieren würde, wenn die Website am Mittwoch, dem 4. Juni, tatsächlich gesperrt würde.

In den USA ist die Altersüberprüfung zwar noch in Kraft, die Sperrung der Website ist jedoch in mehreren Bundesstaaten bereits in Kraft. Louisiana beispielsweise hat ein System eingeführt, bei dem Nutzer eine Kopie ihres Ausweises beifügen müssen, um auf Pornhub zugreifen zu können. Laut Mashable sank der Datenverkehr der Website in Louisiana nach der Einführung dieses Systems drastisch um 80 %.

Warum weigert sich Aylo, die Identität von Internetnutzern zu überprüfen?

Im Mittelpunkt steht die Frage der Online-Identitäts- und Altersüberprüfung. Laut Solomon Friedman, dem derzeitigen CEO von Aylo, fehlt es der aktuellen Gesetzgebung an den technologischen Mitteln, um sie durchzusetzen. Der CEO drückt seinen Wunsch aus, Minderjährige beim Surfen im Internet zu schützen, ohne jedoch so weit zu gehen, personenbezogene Daten zu sammeln, um den Zugang zu den betreffenden Websites freizuschalten.

Tatsächlich ist das von Arcom verabschiedete und genehmigte Dokument zur Verifizierung der Mehrheit der Online-Nutzer recht freizügig. Zwar verpflichtet es die betroffenen Websites zur Implementierung einer „doppelten Anonymitätslösung“ (eine Verifizierungsmethode, die es der Website ermöglicht, einen Altersnachweis des Internetnutzers zu erhalten, ohne auf dessen Identität zuzugreifen), doch ermöglicht es ihnen, die Lösungen ihrer Wahl zu wählen, die ihnen am besten geeignet erscheinen, um die Vertraulichkeit der Nutzer zu wahren.

Derzeit ist unklar, ob Aylo seine Drohungen, die drei Erotikportale Pornhub, YouPorn und Redtube zu sperren, tatsächlich wahr machen wird. Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei der Sperrung lediglich um einen Marketingtrick, um die Aktivitäten des Unternehmens und seine Argumente gegen die Benutzer-ID-Verifizierung hervorzuheben. Eine solche Ankündigung dürfte die Aufmerksamkeit von Millionen Menschen erregen und die öffentliche Meinung wieder auf Aylo lenken.

Die Sperrung der drei Websites könnte auch die Frustration der Internetnutzer schüren, die, da sie keinen Zugriff mehr auf ihre bevorzugten Erotikseiten haben, die Schuld der französischen Regierung und Arcom zuschieben würden. Die Sperrung könnte einen Tag lang einen erheblichen Marketingeffekt haben, bevor sie am Donnerstag, dem 5. Juni, endgültig aufgehoben wird und die betroffenen Websites ihre Aktivitäten wieder aufnehmen.

Dies ist jedoch nicht Pornhubs erster Fall in diesem Bereich. Ende Mai 2025 gab die Europäische Kommission bekannt, dass sie neue Untersuchungen in dieser Angelegenheit eingeleitet habe . Sie argumentierte, dass die derzeitigen Altersverifizierungssysteme beim Schutz Minderjähriger im Internet unwirksam seien.

L'Internaute

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