62 Milliarden Tonnen Eis in nur 6 Wochen verloren, Saatgutlager in Gefahr!

Wissenschaftler haben die Folgen des Rekordschmelzens im norwegischen Spitzbergen-Archipel im Sommer 2024 enthüllt. Die Region trug in diesem Jahr am stärksten zum Anstieg des Meeresspiegels bei.
Eine neue Studie, die die wissenschaftliche Welt erschüttert hat, hat die katastrophalen Folgen einer sechswöchigen extremen Hitzewelle in der Arktis im Sommer 2024 enthüllt.
Laut der im Fachmagazin PNAS veröffentlichten Studie schmolzen in diesem kurzen Zeitraum 62 Milliarden Tonnen (Gigatonnen) Eis auf dem norwegischen Spitzbergen-Archipel. Das bedeutet, dass 1 Prozent der gesamten Gletschermasse der Region in nur sechs Wochen verschwunden ist.
Die Studie ergab, dass die Hitzewelle die Durchschnittstemperaturen in der Region um 7 bis 11 Grad Celsius ansteigen ließ. Dies ist eine beispiellose Schmelzrate für Spitzbergen, das in den letzten 30 Jahren durchschnittlich weniger als 10 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr verloren hat. Allein dieses Schmelzen würde den globalen Meeresspiegel um 0,16 Millimeter ansteigen lassen, was Spitzbergen bis 2024 zu einer der größten Ursachen für den globalen Meeresspiegelanstieg machen würde.
Die Auswirkungen dieses Schmelzens beschränken sich nicht nur auf den Meeresspiegel und stellen eine direkte Bedrohung für die Menschheit dar:
Bedrohung der Artenvielfalt: Auf Spitzbergen befindet sich auch der Global Seed Vault, eine Ressource, die die Ernährungssicherheit der Menschheit sichern soll. Schmelzende Gletscher stellen eine direkte Bedrohung für dieses wichtige Reservoir dar.
Ausbreitung von Krankheiten: Die globale Erwärmung führt dazu, dass sich Mücken, die tropische Krankheiten wie Malaria übertragen, in nördliche Breitengrade ausbreiten, in denen sie zuvor nicht überleben konnten.
Steigende Sterblichkeitsraten: Hitzewellen nehmen weltweit an Häufigkeit und Intensität zu. Experten warnen, dass diese Wellen bis zum Ende des Jahrhunderts Millionen Menschenleben kosten könnten.
Auch in Patagonien ziehen sich die Gletscher zurückDieses alarmierende Bild ist nicht nur in der Arktis zu beobachten. Eine andere aktuelle Studie ergab, dass selbst der Perito-Moreno-Gletscher in Südpatagonien, der seit Jahrzehnten als stabil galt, die höchste Schmelzrate seit 100 Jahren aufweist. Dies zeigt, dass es sich um eine globale Krise handelt.
Die pessimistischsten Warnungen der Wissenschaftler richten sich in Richtung Zukunft. Sie prognostizieren, dass selbst wenn die Schneefälle aufgrund der globalen Erwärmung zunehmen, die Schmelzrate die Neubildung von Schnee bei weitem übertreffen wird und die Gletscher weiter schrumpfen werden, ohne dass sie sich erholen können.
SÖZCÜ