Sie überließen die Arbeit der künstlichen Intelligenz und begannen, in den Urlaub zu fahren

Die Welt der Content-Erstellung erlebt in letzter Zeit einen merkwürdigen Wandel. Die immer schneller werdende Geschwindigkeit beim Hochladen von Videos, der algorithmische Druck und die Erwartungen des Publikums zwingen Content-Ersteller, nach alternativen Lösungen zu suchen. Das Ergebnis? YouTuber vertrauen sich nun der künstlichen Intelligenz an. Während echte Menschen dank digitaler Zwillinge, die mithilfe von Voice-Cloning- und Deepfake-Technologien erstellt wurden, weiterhin Inhalte erstellen, genießen sie selbst ruhige Urlaube auf Bali, den griechischen Inseln oder im Dschungel.
Der Trend verbreitet sich rasantFortschrittliche Deepfake-Technologien können nicht nur Bilder, sondern auch Gesichtsausdrücke, Muskeln und Gesten nachbilden. Fügt man dazu noch Software zum Klonen von Stimmen hinzu, entsteht ein „künstlicher YouTuber“, der dem echten so ähnlich ist, dass er praktisch nicht mehr von ihm zu unterscheiden ist. Ohne jemals vor der Kamera zu erscheinen, lässt der echte YouTuber seinen KI-gesteuerten Avatar Texte vorlesen, automatisiert die Bearbeitung und teilt neue Videos mit seinen Followern.
Diese Methode ist derzeit auf bestimmte Genres wie Vlogs, Infomercials oder Produkteinführungen beschränkt. Der Trend verbreitet sich jedoch so schnell, dass einige Kanäle ihren gesamten wöchentlichen Inhalt digitalen Imitationen widmen.
ZUSCHAUER SUCHEN NACH QUALITÄTEine ironische, aber zum Nachdenken anregende Frage: Wie wichtig ist den Zuschauern die Realität der Person, die sie sehen? Einige kleine Umfragen deuten darauf hin, dass es der Mehrheit der Zuschauer egal ist, wer die Inhalte präsentiert, solange sie zufriedenstellend und qualitativ hochwertig sind. Besonders auf schnelllebigen Plattformen weicht der „Realismus“ zunehmend „interaktionsgesteuerten künstlichen Persönlichkeiten“.
EINE NEUE ÄRA BEGINNTDiese Situation wirft natürlich ethische und kreative Fragen auf. Zum Beispiel:
-Wie zuverlässig sind die Nachrichten oder Informationsinhalte, die mit einem künstlichen Gesicht präsentiert werden?
-Muss der Produzent den Zuschauer darüber informieren, dass dieser Inhalt künstlich ist?
-Wer wird in Zukunft den Unterschied zwischen „echten YouTubern“ und „künstlichen YouTubern“ definieren?
Einige Content-Ersteller geben dies ausdrücklich an und posten den Hashtag „Meine KI hat dieses Video selbst erstellt.“ Für viele ist dieses Detail jedoch unnötig und sollte besser geheim gehalten werden.
SÖZCÜ