Bahnbrechender neuer Scanner könnte weltweit erstmals Hirntumore erkennen

Ein „bahnbrechender“ neuer Scanner, der auf der MRT-Technologie basiert, könnte laut Wissenschaftlern zur Verfolgung der Ausbreitung von Hirntumoren eingesetzt werden und zu einer verbesserten Behandlung der Patienten führen.
Forscher der Universität Aberdeen und des NHS Grampian haben von der schottischen Regierung Fördermittel in Höhe von 350.000 Pfund erhalten, um noch nie zuvor gesehene Bilder von Glioblastom-Hirntumoren zu erstellen.
Man hofft, dass die Technologie durch die Erforschung neuer Methoden zum Scannen von Tumoren die Behandlung und Lebensqualität der Patienten verbessern wird.
Das Glioblastom ist die häufigste und aggressivste Art von Gehirntumor. In Großbritannien werden jedes Jahr über 3.000 neue Patienten damit diagnostiziert.
Die Universität Aberdeen erklärte, dass die Hälfte aller Patienten innerhalb von 15 Monaten nach der Diagnose sterbe, selbst nach umfangreichen Operationen, Strahlentherapie und Chemotherapie.
Field Cycling Imaging (FCI) ist eine neue und spezielle Art der Niederfeld-MRT-Untersuchung, die in Aberdeen entwickelt wurde und sich bereits bei der Erkennung von Tumoren im Brustgewebe und von Hirnschäden bei Schlaganfallpatienten als wirksam erwiesen hat.
Man hofft, dass es nun eingesetzt werden kann, um Patienten mit Hirntumoren zu helfen.
Ganzkörper-MRT-Scanner wurden vor 50 Jahren an der schottischen Universität erfunden, der FCI-Scanner ist jedoch der einzige seiner Art, der weltweit bei Patienten eingesetzt wird.
Das FCI ist ein Derivat der Magnetresonanztomographie (MRT), kann jedoch mit niedrigen und sehr niedrigen Magnetfeldern arbeiten. Dadurch ist es möglich, die Beeinträchtigung von Organen durch Krankheiten auf eine Art und Weise zu erkennen, die bisher nicht möglich war.
Außerdem kann die Stärke des Magnetfelds während der Untersuchung des Patienten variiert werden, wodurch die Funktion mehrerer Scanner entsteht und mehr Informationen über das Gewebe gewonnen werden können.
Die Technologie kann Tumore erkennen, ohne dass dem Körper Farbstoffe injiziert werden müssen, die bei manchen Patienten zu Nierenschäden und allergischen Reaktionen führen können.
Die Projektbeteiligten werden Glioblastompatienten scannen, die sich nach der Operation und der Radiochemotherapie einer Chemotherapie unterziehen.
Man hofft, dass die Forschung zeigen wird, dass FCI im Gegensatz zu herkömmlichen MRT-Scans den Unterschied zwischen Tumorwachstum und -progression und einer „Pseudoprogression“, die wie ein Tumor aussieht, aber kein Krebsgewebe ist, erkennen kann. Dies könnte die Pflege und die Lebensqualität verbessern.
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Die Wohltätigkeitsorganisation Friends of ANCHOR bezeichnete die neue Technologie als „ein weiteres Beispiel für die Pionierarbeit der Universität Aberdeen“.
Professor Anne Kiltie, die Leiterin der Studie, sagte: „Wenn wir ein echtes Fortschreiten des Tumors frühzeitig erkennen können, können wir den Patienten auf eine möglicherweise wirksamere Chemotherapie umstellen.“
„Wenn man außerdem feststellen kann, ob bei einem Patienten eine Pseudoprogression vorliegt, kann man verhindern, dass eine wirksame Chemotherapie zu früh abgebrochen wird, weil man glaubt, der Tumor sei fortgeschritten, was die Prognose verschlechtert.“
„Die Schaffung von Sicherheit verringert zudem die Angst der Patienten und ihrer Angehörigen und verbessert die Lebensqualität der Patienten.“
„Wichtig ist, dass eine zuverlässige Methode zur Erkennung fortschreitender Erkrankungen die Entwicklung und präzisere Bewertung neuer potenzieller Behandlungsmethoden ermöglicht. Dies ist von besonderer Bedeutung, da den Patienten derzeit nur eine begrenzte Auswahl an Behandlungen zur Bekämpfung ihres Krebses zur Verfügung steht.
„Letztendlich werden diese Studie und damit verbundene zukünftige Arbeiten die Qualität, Wirksamkeit und Kosteneffizienz der Behandlung von Glioblastompatienten in ganz Schottland und darüber hinaus verbessern.“
Sky News