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Gehirn-Computer-Schnittstellen: Neue Therapien auch gegen Angst und Depressionen

Gehirn-Computer-Schnittstellen: Neue Therapien auch gegen Angst und Depressionen

In der modernen Medizin ist es bereits möglich, Gelähmten einen Teil ihrer Beweglichkeit und Kommunikationsfähigkeit „zurückzugeben“. Und zwar über sogenannte Gehirn-Computer-Schnittstellen, mit denen sich Prothesen, Exoskelette oder Buchstabiermaschinen steuern lassen.

Einer der führenden Forscher auf diesem Gebiet ist Surjo R. Soekadar, der 2018 zum deutschlandweit ersten Professor für Klinische Neurotechnologie an die Berliner Charité berufen wurde – finanziell unterstützt von der Einstein-Stiftung, die seit 2009 Spitzenforschung in Berlin fördert. Jetzt soll Soekadar zum zweiten Mal eine Förderung als Einstein-Professor erhalten, wie die Stiftung mitteilt.

Surjo R. Soekadar, 1977 in Wiesbaden geboren, studierte Medizin, absolvierte als Arzt und Forscher verschiedenste Stationen. An der Charité, wo er den Forschungsbereich Translation und Neurotechnologie leitet, arbeitet er zum Beispiel an hochsensitiven diamantbasierten Quantensensoren, anzubringen auf der Kopfoberfläche, mit denen Gelähmte eine künstliche Hand präziser steuern können. Die neue Förderung als Einstein-Professor – bis zu 500.000 Euro über zwei Jahre zusätzlich zur regulären Professur – soll nun einen weiteren Forschungsschub bringen.

Neue Plattform in Berlin soll Innovationen voranbringen

Bereits 2011 war es Soekadar während eines Forschungsaufenthalts in den USA erstmals gelungen, die neuromagnetische Hirnaktivität während einer elektrischen Hirnstimulation „im Millisekundenbereich messbar zu machen“. Die neuartige Methode soll dazu dienen, die Behandlung neuropsychiatrischer Erkrankungen zu verbessern, über die Förderung motorischer und kommunikativer Fähigkeiten hinaus.

Denn auch bei Schlaganfall, Depression, Sucht, Angststörungen und chronischen Schmerzen sind bestimmte Hirnfunktionen beeinträchtigt. Dazu zählen Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Emotionskontrolle. Mit modernsten Gehirn-Computer-Schnittstellen sollen Mediziner die Hirnaktivität in Echtzeit auslesen und gestörte Funktionen mittels elektrischer und magnetischer Stimulation verbessern können.

Um solche Innovationen voranzubringen, soll Soekadar in Berlin ein „NeuroTech Open Innovation Hub“ etablieren, eine Plattform für Start-ups, Industriepartner und internationale Talente. Soekadar selbst sagt dazu: „Unser Ziel ist es, neue Therapien schnell verfügbar zu machen und Berlin als weltweit führenden Standort für Neurotechnologie und deren Transfer zu etablieren.“

Berliner-zeitung

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